Historie
Alles begann 1992, als TransFair Minka a.s.b.l - der Vorläufer der NGO Fairtrade Lëtzebuerg - im Großherzogtum gegründet wurde. Seitdem setzen wir uns für eine gerechtere und nachhaltigere Welt ein, sowhol in Luxemburg, als auch in Afrika, Asien, Lateinamerika und in der Karibik.
TransFair-Minka a.s.b.l. wurde von den Pionier-Organisationen ASTM, Pax Christi und den Weltläden Esch-sur-Alzette, Luxemburg und Ettelbrück gegründet. Kaffee ist mit einem jährlichen Absatz von 2 Tonnen das erste fair gehandelte Produkt, das auf dem luxemburgischen Markt eingeführt wurde.
1993 wurde der TransFair-Kaffee als erstes Fairtrade-Produkt Luxemburgs eingeführt. Dieser war in den Supermärkten von Cactus erhältlich. Die luxemburgische Kaffeerösterei Maison Santos war der erste Lizenznehmer, der sich an der Produktion eines TransFair-Kaffees beteiligt hat. Durch das Engagement dieser beiden Akteure verdoppelte sich das Absatzvolumen des TransFair-Kaffees.
Bisher konnten nur Kleinbauernorganisationen Teil des Fairtrade-Systems sein. TransFair hat seine Standards auf Produkte aus Plantagen ausgeweitet. Der TransFair-Tee wurde auf dem luxemburgischen Markt eingeführt. Dabei handelt es sich um das erste TransFair-Produkt, das hauptsächlich aus Plantagen stammt.
Der faire Handel versucht, sich auf dem luxemburgischen Markt zu etablieren, aber die Verbraucher sind noch etwas zurückhaltend und konsumieren nur gelegentlich TransFair-Produkte. Die Glaubwürdigkeit der Bewegung und die Qualität der Produkte werden noch in Frage gestellt.
Einführung von TransFair-Kakao und Schokoladenprodukten mit großem Erfolg: in den ersten 7 Monaten wurden satte 5 Tonnen Kakao verkauft.
In Bonn strukturiert sich die Bewegung für einen fairen Handel. Die Fairtrade Labelling Organisations (FLO) International, die Muttergesellschaft von TransFair-Minka, in der alle nationalen Siegelinitiativen zusammengefasst sind, wird gegründet. Dies hat große Auswirkungen auf den Fortschritt bei der Einführung der Fairtrade-Standards, den Zertifizierungsprozess und die Internationalisierung der Fairtrade-Bewegung.
Die internationalen Kaffeepreise befinden sich auf einem Tiefstand und machen die Suche nach neuen Handelspartnern schwierig.
In Luxemburg werden TransFair-Zucker und -Bonbons auf den Markt gebracht.
Die erste Ilres-Studie zu Fairtrade-Produkten wird durchgeführt: Das Ergebnis? Kaffee und Schokolade sind die bekanntesten und beliebtesten Produkte (55%, 29%) bei den Verbrauchern. TransFair-Minka gewinnt an Anerkennung (25%), aber das Fairtrade-Label ist noch relativ unbekannt (13%). Nur 7% der Befragten kaufen regelmäßig Produkte aus dem fairen Handel. Der Hauptgrund? Die Produkte sind an den Orten, an denen sie einkaufen, nicht erhältlich (41%).
Einführung der TransFair-Bananen auf dem luxemburgischen Markt. Die Banane gilt als erstes Frischprodukt und etabliert sich als Hauptprodukt des fairen Handels in Luxemburg.
TransFair-Minka feiert den Verkauf der millionsten Packung TransFair-Kaffee.
TransFair-Minka veröffentlicht sein erstes "TransFair-Info-Magazin", einen Newsletter über den fairen Handel.
Den Produzenten im globalen Süden stehen harte Zeiten bevor: Nach den Kaffeepreisen brechen nun auch die Kakaopreise an der Börse ein. Viele Kleinbauern geben ihre Felder auf und ziehen in die Slums der Großstädte.
Die Europäische Union führt eine Richtlinie ein, die es Schokoladenherstellern erlaubt, teilweise pflanzliche Fette anstelle von Kakaobutter in ihre Zubereitung einzubeziehen.
Als Widerstand gegen diese Richtlinie, die den Kleinbauern schadet, organisiert TransFair-Minka in Zusammenarbeit mit der luxemburgischen Kooperation die erste "Fair Trade Chocolate Week" und überreicht den EU-Abgeordneten als Symbol eine Tafel Schokolade "Produkt aus 100% Kakao".
Der TransFair-Orangensaft wird auf dem luxemburgischen Markt eingeführt.
TransFair-Minka organisiert Interviews mit allen politischen Parteien zum Thema "Fair Trade und öffentliche Ausschreibungen".
TransFair-Minka gewinnt den Preis der "Fédérations professionnelles de la communication" in der Kategorie "Beste Kino- und TV-Kampagne in Luxemburg" für seine Kampagne über fair gehandelte Schokolade, die 2000 mit der Unterstützung der luxemburgischen Entwicklungszusammenarbeit durchgeführt wurde.
TransFair-Minka feiert sein 10-jähriges Bestehen.
TransFair-Honig wird auf dem luxemburgischen Markt eingeführt.
Eine zweite Ilres-Studie über den fairen Handel wird durchgeführt. 2/3 der Befragten kennen die TransFair-Produkte. Bananen, Kaffee und Schokolade sind die Produkte, die am häufigsten konsumiert werden.
FLO, die Mutterorganisation von TransFair-Minka, gewinnt den internationalen Preis "König Badouin für Entwicklung".
Ab 2003 wird die Zertifizierung und Kontrolle der Fairtrade-Organisationen und -Akteure von einer unabhängigen Zertifizierungsstelle durchgeführt: diese trägt den Namen FLOCERT GmbH.
Logowechsel: Zur Harmonisierung einigen sich die 17 nationalen Fairtrade-Initiativen auf ein gemeinsames Logo: das grün-blaue Logo, das auch heute noch verwendet wird.
Der Fußball, das erste TransFair Non-Food-Produkt, wird mit Unterstützung des Fußballspielers Jeff Strasser auf dem luxemburgischen Markt eingeführt.
TransFair-Minka startet eine landesweite Kampagne, um das neue Logo zu promovieren.
Im Rahmen eines Entwicklungsprojekts mit einer zertifizierten Kooperative, organisiert TransFair-Minka den ersten Besuch bei Produzenten in Peru, zusammen mit Vertretern der Presse und der großen Handelsketten.
Luxemburg steht weltweit an zweiter Stelle, was den Pro-Kopf-Verbrauch von fair gehandelten Produkten angeht.
In Luxemburg wird die erste "Quinzaine du commerce équitable" organisiert.
Einführung von TransFair-Reis mit Léa Linster und andere Aktionen zum Zuckermarkt im Rahmen der luxemburgischen EU-Ratspräsidentschaft.
Die Nachwirkungen der Kaffeekrise von 2000-2004 sind in den Ländern des Südens stark spürbar.
TransFair-Minka startet in Zusammenarbeit mit der luxemburgischen Entwicklungszusammenarbeit die Kampagne "Solidarität mit Kaffee" und organisiert ein Kaffee-Forum, an dem der Direktor der Internationalen Kaffeeorganisation sowie Kaffeebauern aus Nicaragua und Ruanda teilnehmen.
Förderung des Rugmark-Labels, das Teppiche fördert, die ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden.
"Solidarität kennt keine Grenzen". Unter diesem Motto haben die Akteure des fairen Handels in der Großregion beschlossen, im Rahmen des Kulturjahres 2007 eine gemeinsame Aktion zu starten, um für die mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichneten Kaffeesorten zu werben.
Einführung von Fairtrade-Baumwolle mit den Fairtrade-Botschafterinnen Tessy Scholtes und Sascha Ley.
Im Dezember findet das erste "Fairtrade-Schokoladenfestival" statt.
Transfair-Minka unterstützt den ersten "Sukuma Millennium Award" zusammen mit den UN-Millenniumszielen und wirbt für dieses Konzept in Luxemburg, wo auch die Preisverleihung stattfindet.
TransFair-Minka wird fünfzehn Jahre alt.
Das Konzept "Fairtrade Zone" wird eingeführt: Gastronomen, die Fairtrade-Produkte anbieten und die Fairtrade-Zone-Kriterien erfüllen, werden mit diesem Siegel zertifiziert.
Das Angebot an Fairtrade-Produkten wird auf Weine und Kosmetika ausgeweitet.
Die Finanzkrise beschleunigt die katastrophale Wirtschaftslage in den ärmsten Ländern der Welt. Luxemburg macht mobil: +24% Verkaufszuwachs für Fairtrade-Produkte.
Im Regierungsprogramm CSV-LSAP wird der faire Handel genannt: Der Staat muss bei seinen öffentlichen Ausschreibungen verstärkt auf Fairtrade-Produkte zurückgreifen. Die Gemeinden sollen bei ihren Einkäufen Fairtrade-Kriterien berücksichtigen.
TransFair-Minka organisiert eine Reise zu Reis- und Teebauern nach Indien und dreht den Dokumentarfilm "Gutt am Goût, a fair fir d'Baueren an Aarbechter" sowie in Zusammenarbeit mit dem Künstler Marc Angel-Romera den Comic "Wolken über dem Reisfeld".
TransFair-Minka organisiert den ersten "Fairtrade Banannen Dag". Mit Hilfe der Partner werden an diesem Tag 75.000 Fairtrade-Bananen verkauft und verteilt.
Im Dezember verlässt uns Adri Van Westerup, Gründungsmitglied von TransFair-Minka und Pionierin des fairen Handels in Luxemburg, nach langer Krankheit.
TransFair-Minka organisiert den ersten „Fairtrade Kaffi Dag“ in Luxemburg. Dabei wurden an einem Tag 166.678 Tassen Fairtrade-Kaffee getrunken. Das ursprüngliche Ziel von 50.000 Tassen wurde somit dreifach erreicht.
TransFair-Minka stellt sein neues Sensibilisierungsmittel vor, nämlich die interaktive DVD „Batterséisse Schokela“, die die Geschichte eines Kindersklaven auf Kakaoplantagen und seiner Reise nach Luxemburg erzählt.
Fairtrade-Rosen werden in Luxemburg eingeführt.
Das erste geschützte „Atelier“ in Luxemburg, die Schokoladenfabrik „Les Chocolats du Coeur“ arbeitet ausschließlich mit Fairtrade-Schokolade.
TransFair-Minka führt das Konzept Fairtrade School ein, durch das sich die Gymnasien aktiv für den fairen Handel einsetzen.
Die Kampagne „Fairtrade-Botschafter“ sowie die Aktion „Ich bin Fairtrade-Botschafter“ werden ins Leben gerufen. Als erster Botschafter wird Georges Christen vorgestellt.
In Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Sotour organisiert TransFair-Minka die erste alternative solidarische und kulturelle Reise „Meet the Makers“ in Peru.
Auf internationaler Ebene haben Fairtrade-Produzenten seit Oktober 2011 50 % der Stimmrechte im Fairtrade-System. Es ist das einzige System, in dem die Produzenten eine echte Entscheidungsbefugnis besitzen.
TransFair-Minka veranstaltet sein erstes "Fair Breakfast Weekend" mit 120 Aktionen, 80 Partnern und 15.000 Teilnehmern.
Das Programm "Fairtrade Gemeng" wird eingeführt: Differdingen wird die erste "Fairtrade Gemeng", neun weitere folgen noch im selben Jahr.
Die Kampagne "Fairtrade-Botschafter" wird mit Bob Jungels, Jean Pütz und Léa Linster fortgesetzt.
Die NGO feiert ihr 20-jähriges Bestehen und ändert ihren Namen: aus TransFair-Minka wird Fairtrade Lëtzebuerg. In jedem Monat des Jubiläumsjahres wird ein anderes Fairtrade-Produkt in den Mittelpunkt gestellt: Wein, Rosen, Quinoa, Kaffee, Schokolade...
Veröffentlichung des Buches "Kaffeefahrt" anlässlich des 20-jährigen Bestehens von Fairtrade Lëtzebuerg.
Im November wird Fairtrade-Gold auf dem luxemburgischen Markt eingeführt.
Die Kampagne "Fairtrade-Botschafter" wird mit Monica Semedo und Marie-Josée Jacobs fortgesetzt.
Der Gewinner der Aktion, die im Rahmen der Kampagne durchgeführt wurde, wird als 7. Botschafter im Herbst vorgestellt.
Die nationale Sensibilisierungskampagne "Fair Fruit Days" findet im April statt. Eine Woche lang nehmen über 100 Partner daran teil.
Die nationale Kampagne trägt zum ersten Mal den Namen "Lëtz' Step to Fairtrade". Der erste Fairtrade Maart", bei dem rund 20 Aussteller ihre Fairtrade-Produkte präsentieren, findet in Beckerich statt. Es werden Workshops und Vorträge sowie Wanderungen mit Fairtrade-Verpflegung angeboten.
Fairtrade Lëtzebuerg und das CEval (Centrum für Evaluation) aus Saarbrücken präsentieren eine Studie über die Auswirkungen von Fairtrade in den Ländern des Südens. Diese analysiert den Einfluss von Fairtrade auf die Armutsbekämpfung durch ländliche Entwicklung.
Eine Reise nach Kenia mit Pressevertretern und zwei Handelsmanagern gibt einen Einblick in die Produktion von fair gehandelten Rosen und die positiven Auswirkungen des fairen Handels für die Arbeiter auf Fairtrade-zertifizierten Farmen.
Vor den Wahlen und während der Koalitionsverhandlungen setzt sich Fairtrade Lëtzebuerg aktiv für eine faire öffentliche Beschaffung und eine einheitliche Politik ein.
Zum zweiten Mal lautet das Motto der nationalen Kampagne "Lëtz' Step to Fairtrade". Diese wird mit einer weiteren erfolgreichen Ausgabe des "Fairtrade Maart" in Beckerich abgerundet.
Die im Herbst 2013 gestartete Kampagne "Just Do Eat" wird fortgesetzt. Die von der Agentur Comed entworfene Kampagnengrafik gewinnt den Publikumspreis bei den "Media Awards".
Im Rahmen des "Fairtrade-Schokoladenfestivals" wird das größte Solidaritätsbaguette in Luxemburg vorgestellt: über 30 Meter Baguette, belegt mit dem Fairtrade-Schokoladenaufstrich der "Chocolats du Coeur".
Luxemburg feiert eine internationale Premiere: Anlässlich des 175. Jahrestages der Unabhängigkeit Luxemburgs bringt die Luxemburger Zentralbank die erste Sammlermünze aus Fairtrade-Gold auf den Markt. Die 15 kg Gold, die für die Herstellung dieser Sammlermünzen verwendet wurden, machen 58% des gesamten Fairtrade-Goldes aus, das 2014 weltweit gehandelt wurde.
Im Januar wird eine neue EU-Richtlinie zur öffentlichen Auftragsvergabe verabschiedet. Sie ermöglicht es, sich bei Ausschreibungen auf Siegel wie das Fairtrade-Siegel zu beziehen. Von nun an muss auf ihre Aufnahme in das nationale Recht gewartet werden.
Im Vorfeld der Europawahlen schließt sich die NGO Fairtrade Lëtzebuerg der internationalen Kampagne "Vote4Fairtrade" an. 36 der 54 luxemburgischen Kandidaten unterzeichnen das Manifest und verpflichten sich, während der Legislaturperiode 2014-2019 Botschafter für den fairen Handel zu werden.
5 der 6 gewählten EU-Abgeordneten sowie der zukünftige Präsident der Europäischen Kommission haben sich zu dem besagten Manifest bekannt.
Anlässlich des "Fashion Revolution Day" organisieren Fairtrade Lëtzebuerg und Caritas Luxemburg eine Solidaritätsaktion, um der Opfer der Rana Plaza-Katastrophe zu gedenken. Die NGO Fairtrade Lëtzebuerg schließt sich der Kampagne "Fair Fashion" an, die von der Vereinigung "Fir de fairen Handel asbl", die den Weltladen in Diekirch betreibt, organisiert wird, und wird Partner der Messe "Fair Fashion", auf der fair gehandelte Textilien präsentiert werden.
Das erste Forum Fairtrade Gemeng wird ins Leben gerufen.
Einer der Höhepunkte von 2015 war der Besuch des Gründers des Fairtrade-Siegels, Francisco van der Hoff, in Luxemburg.
Die Fairtrade-Bewegung liefert konkrete Lösungen für die Umsetzung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung, die im September in New York verabschiedet wurden. Die Interessen der kleinen Produzenten und Arbeiter müssen von Politik und Handel berücksichtigt werden, um eine wirklich nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Ab 2015 übernimmt Fairtrade Lëtzebuerg für Luxemburg im Rahmen der luxemburgischen Ratspräsidentschaft die Betreuung des Fachdossiers „Konfliktmineralien".
Die aktuellste Umfrage zum Thema Fairtrade wird von TNS Ilres veröffentlicht. 94% der Befragten kennen das Fairtrade-Siegel. Die Zufriedenheit der Verbraucher mit der Qualität der Top-Produkte liegt bei Bananen, Kaffee und Rosen bei über 90%.
Der erste Fairtrade-Pop-up-Store in Luxemburg wird im April im Belval Plaza eingerichtet. Passanten können sich über den fairen Handel informieren und neue Produkte probieren, wie die ersten Croissants mit Fairtrade-Kakao und -Zucker oder die erste in Luxemburg erhältliche Fairtrade-Schokomilch. Die Banque et Caisse d'Épargne de l'Etat führt die ersten Fairtrade-Goldbarren auf dem Markt ein.
Nach einer Studienreise nach Peru im Mai mit engagierten Handelspartnern, Pressevertretern und drei Parlamentsmitgliedern wird im September die Kampagne „Make Bananas Fair" gestartet. Das ambitionierte Ziel dabei ist den Marktanteil von Fairtrade-Bananen bis 2020 von knapp 29% auf 50% zu steigern.
Auf politischer Ebene behandelt die NGO Fairtrade Lëtzebuerg weiterhin Themen wie Konfliktmineralien, Freihandelsverträge sowie das öffentliche Beschaffungswesen.
Die NGO feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto "Let's go local and fair". Ziel dabei ist es luxemburgische Akteure dazu anzuregen, neue Produkte aus regionalen Rohstoffen mit Rohstoffen aus der Fairtrade-Kette herzustellen. Ein Dutzend 25-Jährige Personen sind während des gesamten Jubiläumsjahres Fairtrade-Botschafter.
Mehr als 200 Fairtrade-Aktivisten aus allen Teilen der Welt nahmen an der 11. Internationalen Fair Trade Towns Conference teil, die in der Großregion organisiert wurde. Ein dreifaches Programm, das parallel in Luxemburg-Stadt, Metz und Trier angeboten wurde, ermöglichte es den Teilnehmern, die vielfältigen Engagements der QuattroPole-Städte für den fairen Handel zu entdecken.
Während der COP 23 in Bonn fand ein Gespräch zwischen dem Großherzog von Luxemburg und einer Delegation von Fairtrade International statt.
Der Großherzog Henri und seine Familie unterstützen den fairen Handel seit über 25 Jahren. Bei dem Treffen in Bonn nutzte der Großherzog die Gelegenheit, sein Engagement für den fairen Handel zu bekräftigen. Darüber hinaus betonte er sein besonderes Interesse an den wachsenden Bemühungen der Fairtrade-Bewegung im Kampf gegen den Klimawandel.
Im Dezember fordert Fairtrade Lëtzebuerg die Regierung auf, einen nationalen Aktionsplan zu Unternehmen und Menschenrechten zur Umsetzung der Leitprinzipien des UN-Menschenrechtsrats zu erstellen. Die NGO fordert eine Regulierung der Globalisierung und die verbindliche Einführung einer Sorgfaltspflicht, damit die Menschenrechte entlang der gesamten Lieferketten eingehalten werden.
Das Ministerium für Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe beauftragt die NGO Fairtrade Lëtzebuerg zusammen mit Caritas mit der Durchführung der nationalen Sensibilisierungskampagne "Rethink your Clothes".
Der Cercle de réflexion et d'Initiative Vivi Hommel asbl verleiht den Vivi-Hommel-Preis 2017 an die NGO Fairtrade Lëtzebuerg.
Das Jahr beginnt vielversprechend mit der Abstimmung der Kammer über das öffentliche Beschaffungswesen, mit der die EU-Richtlinie von 2014 umgesetzt wird. Die NGO Fairtrade Lëtzebuerg begrüßt die Tatsache, dass dieses Gesetz endlich verabschiedet wurde, da es öffentlichen Akteuren ermöglicht, in ihren Ausschreibungen auf Siegel zurückzugreifen. Ein öffentlicher Auftraggeber kann somit in seiner Ausschreibung festlegen, dass ein Produkt Fairtrade-zertifiziert sein muss, um die Auflagen zu erfüllen.
Das Fairtrade-Siegel, das 1988 als Reaktion auf den Aufruf mexikanischer Kaffeebauern entstand, wird 30 Jahre alt. Aus diesem Anlass wird das von dem jungen luxemburgischen Künstler Antoine Grimée erstellte Comicbuch "De Coyote am Schofspelz" zusammen mit einem pädagogischen Dossier veröffentlicht.
Die NGO Fairtrade Lëtzebuerg ist Gründungsmitglied der « Initiative pour un devoir de vigilance ».
Start des ONLY-Programms, das sich an luxemburgische Partner richtet, die sich dafür entscheiden, ihren Kunden ausschließlich 100% Fairtrade-zertifizierte Bananen aus biologischem Anbau anzubieten.
Die NGO Fairtrade Lëtzebuerg hat sich an der Wahlkampagne zum Europäischen Parlament 2019 beteiligt, die vom Fair Trade Advocacy Office (FTAO), der Brüsseler Vertretung des fairen Handels, durchgeführt wird, um für eine aktive Rolle der Europäischen Union bei der Förderung von nachhaltigem Konsum und nachhaltiger Produktion während der Legislaturperiode 2019-2024 zu werben. Alle luxemburgischen Kandidaten für das Europäische Parlament wurden angeschrieben, um ihr Engagement für den fairen Handel zu erfahren. Die Bilanz fällt positiv aus, denn 29 der 42 Kandidaten haben positiv auf unseren Aufruf für einen fairen Handel reagiert.
Das erste Forum Fairtrade School wird ins Leben gerufen.
Der Umsatz, der durch den Verkauf aller Fairtrade-Produkte der verschiedenen NGO-Partner generiert wurde, hat die symbolische Marke von 20 Millionen Euro überschritten, wobei für das Jahr 2019 ein Umsatz von 21,85 Millionen Euro erwartet wird. Die Fairtrade-Banane bleibt mit dem größten Marktanteil von 35,66 % das beliebteste Produkt der Einwohner Luxemburgs.
Als Reaktion auf den Ausbruch der COVID-19-Pandemie hat Fairtrade International, zu dessen Mitgliedern die NGO Fairtrade Lëtzebuerg gehört, einen Teil seiner Standards vorübergehend angepasst, um Produzentenorganisationen zu ermöglichen, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit und den Lebensunterhalt ihrer Produzenten, Arbeiter und der Gemeinschaft zu schützen. Die neuen Richtlinien erlauben es den Produzentenorganisationen, die Fairtrade-Prämie zu verwenden, um die Ausbreitung der Krankheit eindämmen zu können, z.B. für den Kauf und die Verteilung von Masken oder anderen persönlichen Schutzmaterialien oder für die Sensibilisierung für Hygienemaßnahmen.
Am 1. Mai 2020 schenkten die Vorstandsmitglieder sowie die Mitarbeiter der NGO Fairtrade Lëtzebuerg 1000 Fairtrade-Croissants an medizinisches Personal, Pfleger und Helfer in Luxemburg, um ihnen für ihr Engagement zu danken und auch um zu zeigen, dass Solidarität keine Grenzen kennt.
Ab Ende März 2020 hat die NGO Fairtrade Lëtzebuerg einige der für 2020 geplanten Aktionen und Kampagnen neu ausgerichtet. Mit dem Programm "Fairtrade Doheem" bleibt die NGO in Kontakt mit dem Verbraucher und den verschiedenen Partnern. Dabei wurde auch die erste Verkostung von Fairtrade-Schokolade per Livestream mit über 180 eingeloggten Teilnehmern organisiert.
20 Jahre nach dem sich die Kakaoindustrie dazu verpflichtet hat, Kinderarbeit in der Kakaokette zu beenden, bedauert die NGO Fairtrade Lëtzebuerg das Scheitern dieser freiwilligen Initiativen und intensiviert ihre Arbeit, um für die Einführung eines Sorgfaltspflichtgesetzes in Luxemburg zu plädieren.
Das erste Brautkleid aus Fairtrade-Baumwolle wird von einer jungen luxemburgischen Designerin angefertigt.
Kurz vor seinem 30. Geburtstag entwickelt sich Fairtrade Lëtzebuerg weiter und arbeitet an der Roadmap 2022-2024 "Fairtrade, the new normal".
Die NGO Fairtrade Lëtzebuerg eröffnet die Feierlichkeiten zu ihrem 30-jährigen Bestehen mit der Einweihung der ersten Fairtrade Wall in Differdingen. Vier weitere dieser großen Wandgemälde werden im Laufe des Jahres in Luxemburg eingeweiht, mit dem Ziel, im öffentlichen Raum Luxemburgs dauerhaft präsent zu sein. Bei diesem Ereignis wurde auch die Fairtrade-Flamme eingeführt, die das ganze Jahr über die Aktionen und Aktivitäten der NGO und ihrer treuen Partner beleuchtet hat.
Die NGO Fairtrade Lëtzebuerg feierte ihr 30-jähriges Bestehen auch mit der Hervorhebung der Arbeit der jüngeren Generationen, die unbestreitbar die Zukunft des fairen Handels darstellen. Dabei wurde der Werdegang von vier außergewöhnlichen Männern und Frauen anhand von bewegenden und inspirierenden Testimonials verfolgt, darunter Aminata Traoré, Divine Fulutuni, Arounata Koutchebe von der Elfenbeinküste und James Macharia aus Kenia.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war der Besuch von Joachim Munganga, dem Vorsitzenden der Fairtrade-Kaffeekooperative SOPACDI, die in der westkongolischen Region Kivu beheimatet ist, in Luxemburg. Während seines Besuchs hat Herr Munganga die positiven Auswirkungen der Fairtrade-Bewegung für Produzenten und Arbeiter vorgestellt und gleichzeitig im Rahmen der Ausstellung "Die koloniale Vergangenheit Luxemburgs" im Nationalmuseum für Geschichte und Kunst auf die schwere Vergangenheit seines Landes zurückgeblickt.
Am Ende des Jahres hatte unsere NGO das große Vergnügen, Divine Fulutuni, Senior Programme Officer für das Fairtrade Africa-Netzwerk, begrüßen zu dürfen. Divine stellte sowohl die aktuellen Herausforderungen der Kakaokette in der Elfenbeinküste als auch die aktuellen Projekte vor, an denen sie mit Leidenschaft arbeitet, wie die Women's School of Leadership, zugunsten des Empowerments der Frauen und der Einbeziehung der jüngeren Generation in der Kakaoindustrie und andere innovative Projekte, wie etwa die Agroforstwirtschaft.
2022 wurde auch das allererste Märchenbuch der NGO Fairtrade Lëtzebuerg veröffentlicht, welches nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene für die Herausforderungen des fairen Handels sensibilisieren soll. "La Plume Magique", so der Name des Buches, handelt von den Abenteuern von zwei jungen Luxemburgern, die sich auf magische Weise an der Elfenbeinküste wiederfinden und gegen unfaire Praktiken auf einer Kakaoplantage kämpfen.
Außerdem gab es auch noch eine künstlerische Zusammenarbeit mit der Fotografin Jessica Theis im Rahmen einer Fotoausstellung, die zur Förderung einer Null-Plastik-Strategie anregen sollte. Eine einzigartige Zusammenarbeit fand auch zwischen der NGO Fairtrade Lëtzebuerg, der IKL Luxemburg und der Malerin Chantal Maquet statt, die Aussagen und Erfahrungsberichte für die Veröffentlichung ihrer ersten Graphic Novel zum Thema Rassismus und Postkolonialismus im Großherzogtum gesammelt hat.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war die Eröffnung der Ausstellung „Second Life - Objectif Zéro Plastique“ im Shopping-Center Belle Etoile. Diese Expo beleuchtete das Recyclingprojekt "From Bunch Bags to Corner Boards", das von zwei Fairtrade-Bananenkooperativen aus Peru und dem Exporteur Agrofair mit Unterstützung der Cactus-Gruppe und der NGO Fairtrade Lëtzebuerg entwickelt wurde.
Bezüglich der Marktentwicklung, konnte die NGO Fairtrade Lëtzebuerg durch ihre Aktionen im Laufe des Jahres die Lizenznehmer dazu verleiten, ihre Produktpalette zu erweitern. Beispiele hierfür sind die Einführung eines neuen indischen Kaffees, das erste Fairtrade-Brautkleid im Großherzogtum oder die Herstellung verschiedener Gebäcksorten.
Darüber hinaus arbeitete die luxemburgische NGO kontinuierlich an ihren vier Hauptschwerpunkten - Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für den fairen Handel, Global Citizenship Education, politisches Plädoyer und Marktentwicklung, jedoch auf eine etwas andere und originellere Art und Weise.
Im Januar erhält Esch-sur-Alzette, die zweitgrößte Stadt des Landes, die „Fairtrade Gemeng“-Zertifizierung.
Im Rahmen der Fairtrade-Wochen 2023 im Mai enthüllt die Gemeinde Mertzig als 5. Gemeinde Luxemburgs eine „Fairtrade Wall“.
Im Juli veröffentlicht die NGO Fairtrade Lëtzebuerg die Zahlen zum fairen Handel in Luxemburg. Das Ergebnis? Ein starkes Wachstum trotz aufeinanderfolgender Krisen.
So gaben die Verbraucher in Luxemburg durchschnittlich 60 € pro Jahr für Produkte mit dem Fairtrade-Siegel aus. Der Umsatz, der durch den Verkauf aller Fairtrade-Produkte der verschiedenen NGO-Partner generiert wurde, erreichte 39 Mio. €, was einem Anstieg von 14% gegenüber 2021 entspricht.
Ende 2022 gab es auf dem Fairtrade-Markt in Luxemburg insgesamt 4615 registrierte Referenzen von Produkten mit dem Fairtrade-Siegel, wobei 758 neu registrierte Referenzen Fairtrade-zertifiziert waren. Nunmehr sind 181 Marken, die Fairtrade-Referenzen anbieten, auf dem luxemburgischen Markt vertreten, darunter 25 luxemburgische Marken. Diese luxemburgischen Akteure bieten insgesamt 406 Referenzen mit Fairtrade-Siegel an, wobei bis 2022 75 neue Referenzen hinzukommen sollen.
Im Herbst startet die NGO Fairtrade Lëtzebuerg ihre große nationale Sensibilisierungskampagne „Equitable ? À taaaaable!", die die Einführung von Fairtrade-Ananas und Fairtrade-Cashew-Nüssen auf dem luxemburgischen Markt einläutet.
Im November enthüllt Bettemburg als 6. Gemeinde Luxemburgs eine „Fairtrade Wall“.
Im Januar wurde das Lycée Technique Agricole in Gilsdorf bei Ettelbrück als 27. Schule Luxemburgs in das Fairtrade-School-Programm aufgenommen.
Vom 14. Februar bis zum 31. März hat die NGO Fairtrade Lëtzebuerg, zusammen mit dem Südwind Institut für Ökonomie und Ökumene die Wanderausstellung „Der Freiheit so fern - Kinder und Zwangsarbeit im 21. Jahrhundert" organisiert. Die besagte Ausstellung hat das Thema Kinder- und Zwangsarbeit beleuchtet und Lösungsansätze vorgeschlagen, wie man diesen Problemen ein Ende bereiten kann. Die Ausstellung wurde von mehreren engagierten Partnern in Luxemburg unterstützt, darunter die Gemeinden Dippach, Roeser und Mertzig, aber auch Schulen wie das Lycée Technique pour Professions Educatives et Sociales, das Lycée Privé Emile Metz und das Lycée Robert Schuman sowie die a.s.b.l. Maison Citoyenne Ôpen in Junglinster.
Vom 19. bis 21. April luden die NGO Fairtrade Lëtzebuerg und die Weltbuttek in Diekirch die breite Öffentlichkeit zu den Fair Fashion Days ein, einer Messe für faire Mode mit einem Verkaufsstand und Spielständen, die in der Al Seeërei in Diekirch stattfand.
Am 5. Juni lud die NGO Fairtrade Lëtzebuerg im Zusammenhang mit den Europawahlen die Spitzenkandidaten der verschiedenen Parteigruppen des Landes ein, ein „Fairversprechen“ zu unterzeichnen, mit dem sie sich öffentlich für mehr Fairness und Nachhaltigkeit in der EU-Politik einsetzen können.
Am 24. Juli hat die NGO Fairtrade Lëtzebuerg die Zahlen des fairen Handels, die im Jahr 2023 verzeichnet wurden, vorgestellt. Trotz eines stark inflationären Kontextes wächst der faire Handel in Luxemburg weiter, dank der Unterstützung der treuen Verbraucher, die durchschnittlich 79 € pro Jahr für Produkte mit dem Fairtrade-Siegel ausgaben, 19 € mehr als im Jahr 2022. Der Umsatz, der durch den Verkauf aller Fairtrade-Produkte der verschiedenen NGO-Partner erzielt wurde, belief sich auf 52,3 Millionen Euro, was einem Anstieg von 34% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Luxemburg gehört somit zu den besten Verbrauchern von Fairtrade-Produkten in Europa.